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Kurvenkreis Unternehmensreportage GLOBUS Zell

Appetit auf echtes Handwerk!

Die GLOBUS Markthalle in Zell (Mosel)

Wenn den Menschen in und um Zell (Mosel) der Magen knurrt und ein leerer Kühlschrank entgegen gähnt, steuern sie die Fliehburgstraße an. Das familiengeführte Handelsunternehmen GLOBUS führt hier eine der am schönsten gelegenen „Markthallen“ des gesamten Unternehmens. Doch die große Markthalle überzeugt nicht nur mit atemberaubender Natur vor der Tür. Hinter den Kulissen wird das Handwerk in all seinen Facetten zelebriert.

Einen Wettbewerb um den idyllischsten Unternehmensstandort würde GLOBUS in Zell aus dem Stand gewinnen. Keine andere Markthalle empfängt seine Kunden inmitten einer der eindrucksvollsten Kurven des Kurvenkreises und der gesamten Moselregion. Umgeben von einigen der besten Lagen des deutschen Weinbaus, ist GLOBUS alles andere als eine gewöhnliche Einkaufsgelegenheit in einem gewöhnlichen Gewerbegebiet.

Unabhängig, familiär und trotzdem riesengroß.

GLOBUS wurde 1828 von Franz Bruch im Saarland gegründet und ist auch heute noch in Familienhand. Dem Motto der ersten Ankündigung, man wolle Waren mit der „billigsten und reellsten Bedienung“ anbieten, ist der Betrieb bis heute treu geblieben. In einer Branche, die von wenigen Konzernen dominiert wird, ist GLOBUS eine Rarität. Trotz 61 Supermärkten, 90 Baumärkten und sechs Elektromärkten in Deutschland fühlt sich jede Markthalle immer noch ein wenig wie der Tante-Emma-Laden um die Ecke an. Zudem unterhält GLOBUS ein einzigartiges Gesellschaftersystem. Knapp 9.000 der insgesamt rund 20.000 Mitarbeiter besitzen stille Anteile. Das Stichwort Familienunternehmen darf man bei GLOBUS wörtlich nehmen: 2008 wurde die Kette erstmals für ihre Bemühungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf von der Hertie-Stiftung ausgezeichnet. 2011, 2014, 2017 und 2020 folgten weitere Auditierungen, die beiden letzten im Dialogverfahren. Die damalige Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder zeichnete GLOBUS in 2011 mit dem Sonderpreis „familienfreundlichster Arbeitgeber Deutschlands“ für die familienfreundliche Arbeitszeitgestaltung aus.

Mehr als eine Markthalle. Viel mehr.

Mit einer Markthalle, einem Baumarkt, einer Tankstelle, einem Restaurant und einer Waschstraße hat sich GLOBUS in Zell (Mosel) auf großer Fläche etabliert und begleitet den Alltag der Menschen in der Umgebung mit vielen wichtigen Dienstleistungen – und natürlich einem riesigen Angebot an Lebensmitteln, Produkten des täglichen Bedarfs und besonderen Leckereien.

Wer glaubt, hier nur die übliche Supermarktware und vorgefertigte Industrieprodukte zu finden, irrt. Und zwar gewaltig. Denn bei GLOBUS wird das Handwerk großgeschrieben. Was an frischen Waren in der Back- oder Wurstabteilung landet, kommt nicht aus der Tiefkühltruhe oder einem Großhandelslaster. Es stammt aus den Händen engagierter Bäcker, Metzger und Köche, die in der eigenen Produktion ihre ganze Kreativität und Sorgfalt ausleben (echt handgemacht). Davon sind nicht nur die Kunden vor Ort begeistert: „In unserer hauseigenen Metzgerei wird Fleisch für zwei weitere Betriebe (Markthallen) im Umland mitproduziert“, erklärt Petra Kannengießer, Geschäftsleiterin bei GLOBUS. In der Bäckerei ruhen selbst hergestellte Teige, die als Kuchen, Brot und Brötchen an vielen Orten entlang der Mosel genüsslich verspeist werden. „Für unsere Gastronomie fahren Pendler und Arbeitnehmer*innen gern mal in ihrer Mittagspause nach Zell“, ergänzt Kannengießer.

Eine Mitarbeitern der GLOBUS Markthalle in Zell an der Mosel
Personalleiter Günter Reis mit einer Mitarbeiterin im GLOBUS in Zell an der Mosel


Kreative und Anpacker dringend gesucht!

Pro Turnus stellt GLOBUS 16 Azubis in allen Abteilungen ein. Neben den naheliegenden Klassikern Fleischer, Kaufmann und Verkäufer gehen junge Menschen hier auch ihren Weg zum Floristen, Koch, Fachlageristen, Systemgastronomen und Fachverkäufer. Für manche vielleicht überraschend: Ein großer Teil der Azubis will bei GLOBUS in der Metzgerei anfangen – und das, obwohl das Fleischereigewerbe seit Jahren mit schwindender Attraktivität zu kämpfen hat.

Die Metzgerei beschäftigt insgesamt 80 Mitarbeiter*innen und ist damit einer der größten Betriebe dieser Art in der Region. Was sie ausliefert, trägt Brief und Siegel der EU – und begeistert mit Qualität und Können. Trotzdem ist auch bei GLOBUS nicht alles eitel Sonnenschein. „Gerade in der Produktion ist es schwer, die Stellen zu besetzen“, sagt Petra Kannengießer. „Aber das Problem besteht in allen unseren Ausbildungsberufen. Mit Anreizen wie einem Azubiauto versuchen wir, die jungen Leute von uns zu überzeugen.“

Zukunftsideen zwischen Knäckebrot und Schnitzel.

Seit knapp einem halben Jahr müssen sich Unternehmer*innen wie auch Privatpersonen in der Region rund um Zell (Mosel) vermehrt mit Großbaustellen im Rahmen des Straßenausbaus arrangieren. Das merke man bei GLOBUS auch am Umsatz. Allerdings sei dies kein Grund zur Verzweiflung. Zell gilt unter den 61 Markthallen des Unternehmens als ertragssicherer und wichtiger Standort, und ein Ende der Baumaßnahmen ist bereits in Sicht. Um eine Stelle müssten sich zukünftige Azubis also keine Sorgen machen.

Dies hänge laut Kannengießer auch mit dem dichten Netzwerk zusammen, dass GLOBUS mit anderen Unternehmen in der Region unterhalte. „Wir helfen uns alle gegenseitig“, sagt sie und meint damit die Anstrengungen, den Nachwuchs in der Region zu halten und für ein lebenswertes Umfeld zu sorgen. Gemeinsam mit anderen Betrieben unterstützt der Handelsriese Berufsschulen und die multidisziplinäre Ausbildung. Man ist Werbe- und Benchmarkpartner.

Ein Mitarbeiter der GLOBUS Markthalle in Zell an der Mosel
Bei GLOBUS in Zell werden unter anderem Bäcker ausgebildet

Während andere Betriebsformen ihre Angebote für Azubis jedoch nur bei Tagen der offenen Tür oder auf Karrieremessen präsentieren können, hat GLOBUS Zell einen entscheidenden Werbevorteil: Was in den Berufen gelehrt, gelernt und geschaffen wird, können sich zukünftige GLOBUS-Azubis jederzeit ansehen. Sie müssen sich einfach nur einen Einkaufswagen schnappen, durch die Reihen gehen und die verschiedenen Abteilungen besuchen. Praktisch eine Ausbildungsbörse zum Anfassen!

Auch in anderer Hinsicht sollte man eine Markthalle niemals unterschätzen. Dort, wo Menschen einkaufen, und ihren täglichen Bedarf decken, gäbe es viele Ansatzpunkte für einen gesellschaftlichen Wandel, wie Petra Kannengießer erläutert. Nachhaltigkeit und Konsum gehen schließlich Hand in Hand, die Kunden werden sich ihrer Verantwortung und ihrer Marktmacht zunehmend bewusst. Jeder Einkauf kann einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Und GLOBUS will seine Kunden dabei unterstützen. Doch das ist schwieriger, als man denkt.

Hürdenlauf zur Nachhaltigkeit.

„Unverpackte Waren sind für den Einzelhandel ein heikles Thema“, sagt Petra Kannengießer. Während weniger Verpackungen bei Obst und Gemüse inzwischen immer alltäglicher werden, beginnt die eigentliche Herausforderung ganz woanders: „Bei den meisten Produkten setzen uns Hygienevorschriften klare Schranken, die wir nicht umgehen können und wollen. Deshalb müssen wir zusammen mit der Industrie an schlaueren Verpackungen arbeiten – und in anderen Betriebsbereichen umso mehr leisten“, so Kannengießer.

Neben Angeboten wie Recyclingtaschen und Bio-Produkten gehe es bei GLOBUS nicht erst seit der Krise ums Energiesparen und die Mülltrennung: „Wir haben intern Nachhaltigkeitsexperten, die unsere Mitarbeiter schulen, neue Konzepte vorstellen und immer wieder Bereiche finden, in denen wir noch nachhaltiger, grüner, ökologischer handeln können. In der Energiekrise haben die Mitarbeiter der Haustechnik und unsere eigens hierfür bestellten Energiebeauftragten an vielen Schräubchen gedreht, sich in Arbeitsgruppen mit anderen Markthallen und unserer Koordination ausgetauscht, um in diesem Bereich die richtigen Themen voranzutreiben.“

Mit dem GLOBUS vernetzt.

Ein Unternehmen, das für junge Menschen attraktiv sein will, muss nicht nur bei der Ökologie, sondern auch in Sachen Digitalisierung ganz vorn dabei sein. Das ist für GLOBUS in Zell eine der leichtesten Übungen. Der Markt bietet viele seiner Dienstleistungen auch online an: Fotos, Bücher, Online-Bestellungen sowie -Plattenservice können zur Abholung in der Markthalle bestellt werden. Genauso wie der Wein, für den GLOBUS teilweise nur wenige Kilometer laufen müsste, um ihn direkt beim Winzer abzuholen. Wie sollte es in dieser Region auch anders sein? Mit innovativen Lösungen wie „Scan & Go“ können sich Kunden das Schlangestehen an der Kasse sparen.

Viel wichtiger ist jedoch die Vernetzung der Mitarbeiter und Systeme. Der gesamte Warenprozess ist systemgesteuert, überall gibt es Arbeitsstationen. Diese Technik sorgt nicht nur für gut gefüllte Regale, sondern vor allem für eine offene und transparente Kommunikation der Mitarbeiter untereinander. 

Das beste Beispiel dafür ist die exklusive GLOBUS Mitarbeiter-App. Über sie können Mitarbeiter ihre Einsatzpläne abrufen, sich krankmelden und sofort erfahren, wenn es etwas Neues gibt: „Wir haben diese App bei GLOBUS entwickelt, um hier auch gezielt den Mitarbeitern die Informationen bereitzustellen, beispielsweise haben wir den Mitarbeitern den Baufortschritt dokumentiert, damit diese Teil der Entwicklung waren. Inzwischen ist die App eines unserer wichtigsten Tools für die  interne Kommunikation mit dem Mitarbeitenden“, sagt Kannengießer.

Die schönste Kehrtwende der Republik.

Wer sich von Bits und Bytes nicht beeindrucken lässt, wird spätestens beim Anblick der Zeller Landschaft und der eindrucksvollen Moselschleife zum GLOBUS-Fan. „Wir arbeiten in einer Urlaubsregion mit einer traumhaft schönen Landschaft. Ich finde, dass man kaum irgendwo anders so super entschleunigen kann“, ist sich Petra Kannengießer sicher.

Genauso gut könne man hier jedoch auch Be-schleunigen: „Wir sind einer der stärksten GLOBUS-Standorte im Bereich E-Bike-Leasing. Etwa 120 Mitarbeiter-E-Bikes sind derzeit unterwegs. Das ist einzigartig in der Region!“

Wie viele andere Betriebe in Cochem-Zell ist auch GLOBUS ein Mehrgenerationenhaus. Wenn Mama und Papa hier ihr Handwerk ausüben, sind die Kinder meist nicht weit. Oder die Enkel. Doch die Entscheidung für eine Karriere vor der Haustür hat letztendlich weder etwas mit einem Leben in der schönsten Kehrtwende der Republik noch mit familiären Wurzeln zu tun. Am Ende geht es immer darum, was der Beruf und der Arbeitgeber selbst bereithalten. In dieser Hinsicht zeigen sich GLOBUS-Mitarbeiter in Zell besonders stolz: „Bei uns wird klassisches Handwerk in Metzgerei oder Bäckerei gelehrt und umgesetzt. Gleichzeitig können wir uns kreativ und innovativ an neuen Dingen ausprobieren. Ich denke, dass es Zeit wird, das falsche Bild über Supermärkte zurechtzurücken. Wir machen mehr als kassieren. Viel mehr.“


Zum Sponsoren-Profil von GLOBUS in Zell (Mosel) mit Ausbildungsberufen und Ansprechpartnern gelangt ihr hier.