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Unternehmensreportage Vallendar

Auf das Wohl der Region!

Brennerei Hubertus Vallendar GmbH & Co. KG, Kail

Eigentlich ist die Mosel-Region für ihre herausragenden Weine bekannt. Doch mit der Brennerei Hubertus Vallendar schlägt hier auch das Herz herausragender Destillate, die von Sterneköchen, Gourmets und Foodies auf der ganzen Welt geschätzt und zelebriert werden. Zu Besuch bei einem Vollblut-Moselaner, der sich keinen schöneren Beruf an keinem schöneren Ort vorstellen kann.

Ein hochprozentiger Geist im Weinland.

Saftige grüne Hügel, von denen der Klang rauschenden Wassers widerhallt. Hübsche Häuschen, die sich seit Urzeiten um einen kleinen Ortskern scharren. Ein entspanntes Glas Whisky wartet vor einem knisternden Kaminfeuer…

Selbst wenn er es versucht hätte, hätte Hubertus Vallendar keinen werbewirksameren Standort für seine Edelbrennerei finden können als Kail im Kreis Cochem-Zell. Und wohl auch keinen kleineren, denn Kail zählt gerade einmal rund 300 Einwohner. Diese leben jedoch in einer Umgebung, für die andere Menschen weite Reisen auf sich nehmen.

Brennerei Vallendar Team



So mancher hat dabei nicht nur die schöne Landschaft im Sinn, sondern ist auf Pilgerfahrt zu Hubertus Vallendar. Aus seinen überaus qualifizierten Händen kommen nicht nur typisch deutsche Spirituosen wie Liköre oder Obstbrände. Hubertus Vallendar und sein Team stellen auch einen Single Malt Whisky her, der die schottischen Originale mitunter ganz schön blass aussehen lässt. Hochlandromantik inklusive.

Man muss schon ein regionales Original und von seinen Produkten überzeugt sein, um in der Weinregion Mosel mit einer Brennerei den Winzern ein wenig den Rang abzulaufen. Das gelingt Vallendar mit links. Die edlen Brände, Geiste und Liköre werden nicht nur von Digestiv-Gourmets genossen, sondern bevölkern die Karten vieler angesagter Bars. Auch für Gin ist Vallendar mit seiner Wacholderkreation ein klangvoller Name. Gemeinsam mit Sterneköchen entwickeln die Meisterdestillateure neue Ideen für die Spitzengastronomie – und wenn es bei großen Getränkeherstellern einmal so richtig brennt, wird Vallendar als Experte gerufen.

Das Brennen liegt Familie Vallendar im Blut. Gründer und Namensgeber Hubertus Vallendar ist eigentlich gelernter Schreiner. Bereits sein Vater brannte in Vallendars Heimatort Pommern, nur wenige Autominuten von Kail entfernt, hochprozentige Genüsse. Zwar nur als Hobby, doch das reichte, um auch den Sohn mit dieser Leidenschaft anzustecken.

Dieser wollte dennoch erst einmal etwas „Richtiges“ lernen, bevor er vor 35 Jahren den Mut fand und sein Familienhobby zum Beruf und zur Berufung machte. Inzwischen steht auch Hubertus‘ Sohn Mario mit beiden Beinen im Geschäft. 2020 schloss er hier seine Ausbildung zum Destillateur ab, seitdem ist er Vollzeit im Betrieb beschäftigt. Schon heute hat er die Verantwortung für die Produktion übernommen.

Reihenweise erste Klasse.

Wollte man alle Preise und Branchenauszeichnungen aufzählen, die sich die Brennerei Vallendar für ihre Produkte bereits sichern konnte, käme man irgendwann durcheinander und würde wohl lange brauchen, um fertig zu werden. Vallendar war mehrfach Destillerie des Jahres, einige Produkte gewannen mehrfach Gold als beste Spirituose des Jahres. Die Destillerie hat den World-Class-Status, und das bereits seit 2003. Hubertus Vallendar wurde sogar schon für sein Lebenswerk ausgezeichnet – auch wenn er noch weit davon entfernt ist, sich darauf auszuruhen.

Viel lieber treibt er sich und seine übersichtliche Mannschaft immer wieder zu neuen Höchstleistungen an. Was er an Qualität in jedes handgefertigte Produkt steckt, darf für ihn nur aus besten Händen kommen. So absolvierte etwa Sohn Mario den World-Spirits-Master, eine der schwierigsten Ausbildungen in der Spirituosenbranche. 


Das ist zwar keine Voraussetzung, um sich als Azubi bei Vallendar seine Lorbeeren zu verdienen, Exzellenz verlangt der Chef dennoch: „Wir haben zwei Jahre hintereinander die besten Auszubildenden im Brenn- und Destillationshandwerk gestellt. Uns ist es wichtig, dass wir unseren Qualitätsgedanken an den Nachwuchs weitergeben. Und Qualität heißt eben absolute Sorgfalt, genaue Fachkenntnis und ein Gespür dafür, was uns die Natur zu bieten hat“, so Vallendar

Ein solch handfester Ausbildungsansatz ließe sich mit einem größeren Team in einer größeren Brennerei sicher kaum bewerkstelligen. Wenn Vallendar von einer „familiären Atmosphäre“ in seinem Betrieb spricht, meint er das schließlich buchstäblich. Auf der Mitarbeiterliste stehen ganze zehn Namen – zwei davon sind Vallendar, einer davon gehört Hund Lafite.

„Näher als bei uns kann man dem Brennen sicher kaum kommen“, sagt der Unternehmensleiter mit berechtigtem Stolz. Wer hier lernt, kann sich nach seiner Ausbildung den Arbeitsplatz praktisch aussuchen. Das sagt Vallendar zwar nicht selbst, aber es ist einfach eine Tatsache.

Brennerei Vallendar Geschäftsführer Hubertus Vallendar


Brennerei Vallendar Mario Vallendar


Brennerei Vallendar Manuel Petrich



Hier verwurzelt, hier erfolgreich.

Mit ihrem ausgezeichneten Image und dem erstklassigen Ruf zieht die Brennerei viele Ausbildungsanfragen und Bewerbungen an. Dennoch herrscht auch bei der Personalpolitik ein ortsverbundener Geist: „Wir setzen bewusst auf Fachkräfte aus der Region, die genau wie wir in dieser einzigartigen Landschaft aufgewachsen sind und wissen, was wir mit unseren Produkten erzählen. Das lässt sich zwar durchaus auch lernen, aber echte Moselaner ticken auf eine besondere Weise.“

Es dürfte durchaus schwierig werden, einen echteren Moselaner als Hubertus Vallendar zu finden, der sich in Interviews gern mal als „menschlichen Riesling“ bezeichnet. Während manch anderer vielleicht heimatverbunden ist, weil er es nicht anders kennt, hat Vallendar die ganze Welt bereist und sich dennoch aus vollem Herzen für die Karriere am Ort seiner Wurzeln entschieden: „Die Region ist ein Juwel und erlebt momentan einen echten Aufschwung. Junge Winzer entstauben das strenge Image der Moselweine und probieren Neues und Nachhaltiges aus. Zusammen mit uns und anderen Mitstreitern unterstreichen sie die regionalen Spitzenleistungen, holen vergessene Kulturtechniken wieder ans Licht und engagieren sich in Initiativen, die das Kulturland Mosel für die Zukunft bewahren sollen.“

Wie diese Zukunft aussehen könnte, weiß Hubertus Vallendar bereits: „Es wird immer stärker um Qualität statt Quantität gehen. Kleine Betriebe mit einer eigenen Signatur ersetzen den blinden Massengeschmack. Der Mensch hinter dem Produkt wird wieder genauso wichtig wie das Produkt selbst.“

Manchmal klingen die Aussagen des Brennmeisters ein wenig wie eine Dauerwerbesendung für die Moselregion. Doch das ist pure Absicht: „Die Menschen haben aufgehört, an die Fähigkeiten ihrer Heimat zu glauben. Wäre es anders, ginge der Zeitenwandel vielleicht schneller vonstatten. Deshalb ist es unglaublich wichtig, dass Betriebe wie wir die Werbetrommel rühren – schon deshalb, weil wir auch in Zukunft noch Menschen finden wollen, die hier leben, arbeiten und etwas bewegen.“

Dass der Name Vallendar in dieser Zukunft nicht nur auf dem Etikett, sondern auch an den Kesseln steht, ist praktisch eine ausgemachte Sache. Schließlich ist mit Mario Vallendar bereits die nächste Generation im Brennfieber. Und wer weiß, wie viele Vallendars ihm noch folgen.

Brennerei Vallendar Teamfoto