Beinlich in Ulmen – immer einen Schritt voraus.

Schön, dass du in unserem Kurvenkreis-Blog vorbeischaust. Hier stellen wir immer mal wieder besondere Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen vor, die alle zwei Dinge gemeinsam haben: Sie kommen aus dem Kurvenkreis CochemZell und bieten interessante Jobs. Heute besuchen wir die Firma Beinlich Agrarpumpen und -maschinen GmbH in Ulmen.

Schon bei der Anreise fällt uns auf, dass das Unternehmen verkehrsgünstig direkt an der A48 liegt. Insgesamt sind wir nicht nur von der Lage des Betriebs, sondern auch von der gesamten Gegend um Ulmen in der Vulkaneifel beeindruckt. Besonders beeindruckt oder viel mehr überrascht war sicherlich auch Moritz Beinlich, den wir bei der Begrüßung erst einmal mit dem Azubi verwechselt haben, dann aber lachend darüber aufgeklärt wurden, dass er (mit seinem Bruder) die Firmennachfolge in dritter Generation antreten wird und unser Ansprechpartner der Geschäftsführung ist. Auf jeden Fall ist das Eis schon einmal gebrochen… und die Frage, ob die Firmennachfolge bereits geklärt ist, hat sich für uns ebenfalls erledigt.

Portraitaufnahme eines Mitarbeiters der Firma Beinlich im Außenbereich des Unternehmens
 Moritz Beinlich
Portraitfoto eines Azubis der Firma Beinlich in Ulmen
 Thomas, Azubi bei Beinlich

Mittlerweile ist auch der „echte“ Azubi eingetroffen und wir begeben uns auf eine Führung durch die Produktionshallen des Familienbetriebes. Seitdem wir diese riesengroßen, blankpolierten Rollen mit überdimensionalen, aufgewickelten Schläuchen vor dem Firmengebäude gesehen haben, fragen wir uns, wie groß der dazu passende Feuerwehrwagen sein muss und ob die Feuerwehrmänner, die diese Schläuche tragen, wohl Rückenprobleme haben. Schnell wird klar, dass es sich nicht um den Teil eines Löschfahrzeugs handelt, sondern um ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem für WIRKLICH große Felder – und zwar überall auf der Welt.

Überall wird geschweißt, fliegen Funken, riecht es nach Metall. Und während wir „gutes, altes Handwerk“ denken, erzählt uns Moritz von einer App, die sie bei Beinlich gerade entwickelt haben. Diese App hilft Bauern auf allen Kontinenten dabei, ihre Bewässerung so nachhaltig und effizient wie möglich zu gestalten. Sie ermöglicht unter anderem, dass der Bauer am Ende des Jahres auf den Millimeter genau nachlesen kann, wieviel Wasser sein Ertrag benötigt hat. So viel also zu unserer Frage, wie digital das Unternehmen ist und handelt.

Schlauchtrommeln auf dem Gelände der Firma Beinlich in Ulmen
Nahaufnahme einer Schlauchtrommel der Firma Beinlich in Ulmen

Thomas, der momentan seine Ausbildung zum Industriekaufmann absolviert, wirft an dieser Stelle ein, dass er Energiescout der IHK Koblenz ist und im Rahmen dieser Aufgabe eigeninitiativ Prozesse entwickelt und auch schon umgesetzt hat, die Stromkosten und -verbrauch bei Druckluftkompressoren im Unternehmen reduziert haben. Ein gutes Stichwort für unsere Frage, wie sich denn Bewässerung mit Nachhaltigkeit vereinbaren lässt.

„Wir beschäftigen uns seit über 40 Jahren mit Nachhaltigkeit“, sagt Moritz, „und sind daher definitiv auf die drängenden Fragen der Zukunft vorbereitet. Wir freuen uns, unsere Technologien, die wir über viele Jahre zusammen mit den Bauern und Lieferanten weltweit entwickelt haben, endlich auch anwenden zu können. Jede unserer Maschinen ist zu 100 % nach den Wünschen und Bedürfnissen des Kunden gefertigt, in jahrelanger Zusammenarbeit, immer gemeinsam.“, erklärt Moritz.

„Das führt dazu, dass wir, unsere Kunden und unsere Maschinen der technischen Entwicklung und den sich ändernden (klimatischen) Anforderungen – auch denen der Pflanzenwelt - immer einen Schritt voraus sind und nie hinterherlaufen.“ Später erfahren wir, dass Geschäftsführer Martin Beinlich auch oft als Experte für Diskussions- und Beratungsrunden eingeladen wird, um dort über zukunftsfähige Bewässerungsstrategien zu sprechen und sich mit internationalen Biologen und Agrarwissenschaftlern über die Beregnungsforschung verschiedener (Nutz-) Pflanzen austauscht. Dieses Unternehmen ist wirklich voller Überraschungen.

Mitarbeiter und Auszubildender der Firma Beinlich im Austausch
 Teamwork bei Beinlich
Mitarbeiter und Azubi der Firma Beinlich im Gespräch vor dem Maschinenpark

„Und wie nachhaltig ist die Lieferkette?“, fragen wir. „Unsere Zulieferer liegen alle im Umkreis von 100 Kilometern, man kennt sich viele Jahre, wir akquirieren unsere Aufträge daher auch für die Region CochemZell, arbeiten schon immer miteinander statt gegeneinander“, antwortet Moritz. Irgendwie erledigen sich unsere Fragen heute alle von selbst, denn „Wie engagiert ihr euch regional?“ kann man auch nicht viel eindeutiger beantworten. Oft ist das Fazit unserer Besuche gar nicht so einfach und vor allem nicht schnell zu ziehen. Aber Moritz und Thomas - und vor allem die Leidenschaft und das Herzblut, mit denen beide hinter dem Unternehmen stehen - machen es uns heute etwas leichter.

Hier nun also unser Fazit: Die Firma Beinlich in Ulmen schafft sehr erfolgreich und vor allem authentisch den schwierigen Spagat zwischen traditionellem Handwerk und digitalem Fortschritt; gelebter Nachhaltigkeit und wirtschaftlich effizienter und zukunftsfähiger Unternehmensstrategie; Kommunikation auf Augenhöhe und gelebter Verantwortung und Identifikation zu unserer Region CochemZell. Ein echter Arbeitgeber der Zukunft, auf den wir und der gesamte Kurvenkreis noch lange stolz sein werden.

Mehr zum Ulmener Unternehmen lest ihr in der Unternehmensreportage.